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Der Berliner Architekt Volker Stab (Foto: Suzanna Klauzna)
Der Berliner Architekt Volker Stab (Foto: Suzanna Klauzna)

Das Bauhaus Archiv in Berlin bekommt einen Neubau

Das Bauhaus Archiv in Berlin ist zu klein. Da passt es gut, dass 2019 das Bauhaus, als die bedeutendste Schule für Architektur, Design und Kunst des 20. Jahrhunderts, ihren 100. Geburtstag feiert. Anlässlich dieses Jubiläums soll das Bauhaus Archiv denkmalgerecht saniert und um einen Neubau erweitert werden.

Das Archiv besitzt die weltweit größte Sammlung zur Geschichte des Bauhauses. Vor 36 Jahren, 1979, wurde das Haus in Berlin eröffnet. Aufgrund des stetigen Wachstums der Sammlung und der steigenden Besucherzahlen, platzt das Gebäude inzwischen aus allen Nähten. Im Juni 2015 lobte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt daher einen nichtoffenen Wettbewerb aus, den der Berliner Architekt Volker Staab für sich entschied. Er hat sich in der Vergangenheit durch einige Museumsbauten, unter anderem durch die Neugestaltung des Richard Wagner Museums in Bayreuth, einen Namen gemacht. Das Bauhaus Archiv befand sich nicht immer in Berlin. 1960 wurde es von Hans Maria Wingler in Darmstadt gegründet, der es bis zu seinem Tod als Direktor leitete. Als die Sammlung wuchs, wünschte man sich ein Museum und fragte Walter Gropius, ob er dafür einen Entwurf machen könne. Es entstanden Pläne für ein Gebäude auf der Darmstädter Rosenhöhe. Als sich abzeichnete, dass der Entwurf in Darmstadt nicht zu verwirklichen war, nahm Gropius mit dem Bausenator in Berlin Kontakt auf und konnte ihn für das Projekt begeistern. Der Berliner Senat war sogar bereit, das Grundstück und Geld für den Museumsbau zur Verfügung zu stellen. Der ursprüngliche Entwurf von Gropius, der zwischenzeitlich 1969 verstorben war, wurde jedoch nur in modifizierter Form umgesetzt. Der Grundstein für das Gebäude auf dem Grundstück am Landwehrkanal wurde 1976 gelegt, die feierliche Eröffnung fand im Dezember 1979 statt.

Im Gegensatz zu den bestehenden Gebäuden wird der Neubau auch aus der Ferne gut zu sehen sein (Foto: H.-J. Wuthenow)
Im Gegensatz zu den bestehenden Gebäuden wird der Neubau auch aus der Ferne gut zu sehen sein (Foto: H.-J. Wuthenow)

Jetzt soll der denkmalgeschützte Ursprungsbau saniert und energetisch ertüchtigt werden. Er wird zukünftig das Archiv, die Bibliothek und die Verwaltung beherbergen sowie zu Veranstaltungszwecken genutzt werden. Im Neubau sollen das Museum mit Ausstellungsflächen, Besucherservice, bauhaus-shop, bauhaus-café und die Werkstätten mit Teilen der Sammlungsbewahrung ihren neuen Platz finden. Geplant ist, neben wechselnden Sonderausstellungen, die weltweit größte und facettenreichste Sammlung zum Bauhaus dort dauerhaft zu präsentieren. Mit einer Bruttogrundfläche von rund 6.700 Quadratmeter und einer Nutzfläche von 4.200 Quadratmeter, wird der Neubau für all das ausreichend Platz bieten. Bisher musste das Bauhaus Archiv mit einer Ausstellungsfläche von 700 Quadratmeter klar kommen, zukünftig werden 2.300 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Entstehen wird der Neubau auf dem westlichen Grundstücksteil zwischen Landwehrkanal, Klingelhöferstraße und Von-der-Heydt-Straße. Die Gesamtnutzfläche beträgt 4.200 Quadratmeter

Und wer zahlt das alles?

Bund und das Land Berlin stellen zur Finanzierung der Baumaßnahmen jeweils 28,1 Millionen Euro zur Verfügung und teilen sich damit hälftig die Gesamtkosten der Sanierung und Erweiterung in Höhe von 56,2 Millionen Euro. Hiervon entfallen 21,5 Millionen Euro auf die Sanierung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes von Walter Gropius und 34,7 Millionen Euro auf den Erweiterungsbau. Zum 100. Geburtstag werden neues und altes Gebäude leider noch nicht in neuem Glanz erstrahlen, denn die Fertigstellung ist für das Jahr 2021 geplant und bei Berliner Bauvorhaben weiß man ja nie. Lassen wir uns also überraschen.

Beitrag von: Franziska Plesser

Bildquelle: Bauhaus-Archiv

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